Der goldene Schnitt

Wer sich mit Gestaltung befasst, kommt unweigerlich mit den Begriff „Goldener Schnitt“ in Berührung. Dahinter verbirgt sich eine universelle Gestaltungsregel, wonach Körper oder Flächen besonders wohl proportioniert wirken, wenn sie ein Verhältnis von ca. 5 zu 3 aufweisen. Ganz gleich ob Architekten, Maler, Fotografen oder Designer – jeder der kreativ tätig ist, orientiert seine Schöpfungen am Goldenen Schnitt. Selbst die Natur folgt diesem Bauplan.

Beobachtet und beschrieben hat das Leonardo da Vinci in seiner berühmten Proportionsstudie vom Menschen. Das italienische Universalgenie hatte erkannt, dass der Nabel eines Menschen im Goldenen Schnitt liegt.

Die magische Zahl lautet: 1,618

Mathematisch entsteht der Goldene Schnitt, wenn eine Gesamtstrecke an dem Punkt geteilt wird, an dem die Gesamtstrecke zum längeren Teilstück im selben Verhältnis steht, wie das längere zum kürzeren Teilstück. Bleibt man beim Beispiel Mensch heißt das: Teilt man die Länge eines Menschen durch die Strecke von den Füßen zum Nabel, erhält man bei fast allen Menschen den Wert 1,6. Dieses Ergebnis erhält man auch, wenn man nun die Strecke von den Füssen zum Nabel durch die Strecke von der Schädeldecke zum Nabel teilt. Auch hier erhält man fast immer 1,6. Mathematisch genau liegt der Goldene Schnitt bei einem Verhältnis von 1 zu 1,618.

Viele antike Gemälde von Raffael, da Vinci und anderen Künstlern sind nach dem Goldene Schnitt proportioniert. Am Beispiel des Bildes „Triumph der Galatea“ von Raphael lässt sich das recht gut erkennen. Der Goldene Schnitt liegt hier am Kopf der Galatea.

Der goldene Schnitt in der grafischen Gestaltung

Wenn Sie also künftig selbst gestalterisch tätig werden möchten, teilen Sie zunächst die Flächen oder Körper nach dem Goldenen Schnitt und platzieren dann die einzelnen Elemente wie Text, Bilder, Ausschnitte usw. auf der Fläche. Hier sind einige Grundmuster angelegt, die der Orientierung dienen können. (siehe Bild links)

Überträgt man diese Grundmuster auf die Fotografie, lassen sich wohl proportionierte Kompositionen leicht identifizieren (siehe nachfolgende Bilder).

Das Gute am goldenen Schnitt ist: man erkennt ihn intuitiv. Die meisten Menschen tragen dieses Erkennungsprogramm in sich. Sie spüren intuitiv, ob eine Gestaltung gelungen ist, oder nicht. Warum man so empfindet, wissen allerdings nur Wenige. Will man selbst gestalterisch tätig werden, kommt man jedoch ohne diese wichtige Gestaltungsregel nicht aus. Schauen Sie also künftig die Bilder, Anzeigen und Auftritte renommierter Unternehmen genauer an. Der goldene Schnitt ist bei professionellen Werken fast immer zu erkennen.

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Dr.-Ing. Peter Koch
Inhaber publikomm

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